Was dem blassen “Shadows Are Security” 2005 nicht gelang, schaffen As I Lay Dying mit “An Ocean Between Us: Das vierte Album hält dem Vergleich mit ihrer kleinen Sternstunde “Frail Words Collapse” von 2003 stand. Abgesehen vom Ex-Bassisten Clint Norris, der nun in Familie macht und von Josh Gilbert ersetzt wurde, blieb die Stammcrew zusammen. Die Kontinuität ist hörbar: “An Ocean Between Us” klingt weniger konstruiert als sein Vorgänger, dafür kompakter, kraftvoller, kompromissloser. Das gilt für das Zusammenspiel, die Song-Kompilation insgesamt und jedes Arrangement für sich genommen. Während die Kollegen Shadows Fall zuletzt den zeitlosen Hardrock hereinließen und Darkest Hour sich auf die schiere Urgewalt des Metal verließen, setzen As I Lay Dying auf “core”-farbenen Metal und die Kraft der Dynamik. Das erste Gebot lautet offensichtlich: Der Song steht über allem. Effekthaschende Stilmittel wie Blastbeats, Breakdowns oder Moshpassagen treten zugunsten der Dramaturgie in den Hintergrund. Gegenüber dem technisch überzeugenden, aber seltsam farblosen “Shadows Are Security” hält “An Ocean Between Us” überraschende Momente bereit, etwa im melodischen Finale von “Forsaken”, dem atmosphärischen “I Never Wanted” oder beim halsbrecherischen Titeltrack mit wutschnaubendem Riffing zu feinstem Melodie-Tapping. Dichter und dynamischer waren As I Lay Dying nie.
weitere Platten
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VÖ: 15.11.2024
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VÖ: 04.11.2011
The Powerless Rise
VÖ: 07.05.2010
Shadows Are Security
VÖ: 20.06.2005