Ungeduldige Zeitgenossen werden sich womöglich schon nach einem Hördurchgang von Aseethe verabschieden. Lässt man sich jedoch öfter auf diese vier minimalistischen Brocken ein, wird man vom hypnotisierenden Sog ihrer sich wiederholenden Muster gefangen genommen. Stets zwischen Doom und Drone mäandernd, versucht das Trio aus Iowa City aus der vermeintlichen Schwäche eine Tugend zu machen. Intensive, bleischwere Riffs und ein effektiv arbeitendes Schlagzeug wirken hier nach der Methode steter Tropfen höhlt den Stein. Wegen der weit ausholenden, wuchtigen Anschläge liegt die ganze Zeit eine flirrende Spannung in der Luft, aus der das Trio seine Energie zieht. Die ist die Triebfeder für sich langsam aufschwingende Parts, wie sie etwa im Mittelteil des Openers “Sever The Head” zu finden sind. Das folgende “Towers Of Dust” schafft es dann ohne den tief grollenden Gesang von Brian Barr, sondern allein durch Willenskraft, ein wenig variiertes Motiv über die gesamten achteinhalb Minuten Spielzeit zu schleppen – und das nahezu ohne Wertverlust. Nachdem das düstere “Barren Soil” die Lebensgeister aus einem gepresst hat, setzt das sludgige “Into The Sun” den Schlusspunkt. Dessen knisternde Droneflächen am Ende sind die auditive Entsprechung der langsamen Auflösung des Körpers, wenn man sich der unendlichen Hitze der Sonne nähert. Letztlich bleibt man mit dem Gefühl des Zerfalls allein und ratlos zurück. War das jetzt eine malträtierende Meditation oder ein ewiges Auf-die-Folter-Spannen?
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Throes
VÖ: 17.05.2019