Denn “Hopes Of Failure” hat 2017 lediglich die Büchse der Pandora geöffnet, aus der sich die niederschmetternde Attitüde des Trios aus Iowa City speist. Das jüngste Mitglied, Bassist und Sänger Noah Koester, schrieb für Throes wütende Texte, die die Depression und Verzweiflung der Menschen in den sogenannten Fly-over-states der USA ausdrücken sollen. Minimalistisch stoische Riffs umrahmen die Bilder in raumgreifenden Songs jenseits der Zehnminutengrenze. Für Bandgründer und Gitarrist Brian Barr ist der weitere Rückzug in mono- und atonalen Doom eine logische Progression, denn in dieser Musik zählt Intensität und Fokussierung. Besonders im monolithischen “Our Worth Is The New Measure” wird dem Hörer dieser Aspekt ins Hirn gehämmert. Die Band, die sich im Metal-Untergrund des Mittleren Westens einen furiosen Ruf als alles niederreißendes Noise-Kollektiv erspielt hat, ging für Throes in Steve Albinis Electrical Audio Studio in Chicago, Shane Hochstetler hat es dort aufgenommen, er hatte auch “Hopes Of Failure” produziert. Kontinuität ist das eine, doch geht Throes wesentlich bestimmter an die Hörgrenze. Während Barr für intensivere Soundscapes einen Gong zwischen zwei Gitarrenverstärker stellt, taumelt die Band auch gerne als Einheit und in Zeitlupe durch die Kulisse heftiger Feedbackorgien. Trotzdem bleibt Throes ein jederzeit zugängliches Album, dem man seine Stimmungen abnimmt. Übersetzt in die Realität bekommt man jedoch nicht wirklich Lust, eine Rundtour durch Iowa, Michigan und Missouri zu machen.
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Hopes Of Failure
VÖ: 24.02.2017