Vier Nebenprojekte unterhielt der zeitweise, sein produktivstes Jahr war 2021, in dem in Dänemark sowohl von seinen Bands Kúlu und Nymalet ein Album und eine EP erschiene als eben auch “Levels”. Hören lassen konnte sich alles, jetzt hat zumindest Techaus dritte Solo-LP den physischen Weg nach Deutschland gefunden. Logisch, bildet sie doch die wirkungsvollste Ersatzdroge zu Kashmir. Spuren von Techaus Hauptband sind natürlich vorhanden, schließlich hat er viele Kashmir-Alben mitaufgenommen, -geschrieben und -produziert. Sänge in “No Better Time” nicht er selbst, sondern Kasper Eistrup, könnte man den Song glatt in der “No Balance Palace”-Phase verorten. Da Techau allerdings auf Eingleisigkeit allergisch zu reagieren scheint, bewegt sich “Levels” auch zwischen Singer/Songwriter (“7-20”), Electronica-Hooks (“Shutter”) und typisch nordischer Indiepop-Grandezza (famos: “Flawless”). Dass das weder überladen noch verzettelt rüberkommt, ist Techaus Erfahrung zu verdanken. Er weiß eben, dass Kleinteile wie das EKG-Sample im melancholischen “What Do You Want” ihr Ziel am besten ohne Orchester im Rücken erreichen. Selbst sein Akzent steht Techau nicht im Weg: Wer imstande ist, “talk” auf “apart” auf “love” zu reimen, hat kampflos gewonnen. Vor allem Herzen.