1977, the year of Punk. Wahrscheinlich hätten Ash diese Geschichte nur zu gerne mitgeschrieben, doch in dem denkwürdigen Jahr erblickten Mark (Bass) und Tim (Gitarre/Gesang) gerade mal das Licht der Welt. Nach “Trailer” aus dem letzten Jahr kommt der Pop-Punk-Krach jetzt wesentlich kanalisierter und strukturierter daher. “Angel Interceptor”, “Goldfinger” oder “Oh Yeah” zeigen, daß Einfallsreichtum und Spielwitz keine Frage des Alters sind. Desöfteren schauen die Buzzcocks vorbei, um kurz Hallo zu sagen, und wenn die Gitarre mal nicht so will wie die Finger, kann man selbst J. Mascis lachen hören. Doch die selbsterdachten Riffkombinationen machen das Rennen. Ob bei der Bubblegum-ich-bin-immer-verliebt-Sommer-Hymne “Girl From Mars” oder dem Jackie Chan-Fanclub-Song “Kung Fu”: Alte Songstrukturen werden auseinandergesägt, um was Schönes daraus zu machen. Das wird dann aber nicht behalten, sondern allen, die es haben wollen, geschenkt. Ich will auch. Irgendwie die Teens der alternativen Pop-Musik. Pickel statt Clearasil, geil.
10/12 Thorsten Zahn
Nett, melodisch, radiotauglich – aber mehr nicht. Ja, ja, sie sind jung, wild auch und ungestüm, und “Smells Like Teen Spirit” hat ihrem Leben eine neue Richtung gegeben, als sie es damals bei den Hausaufgaben gehört haben. Ash, die Newcomer aus Nordirland, vertreten glaubhaft sämtliche Attribute, die auch Offspring und Green Day in die Hitparaden katapultiert haben. Es verwundert auch kaum, daß die englischen Musikblätter großformatig auf den Sound einsteigen, denn diese Sorte angerockter Popmusik kennt und mag Mann/Frau auf der Insel. Eine sichere Nummer. Auch wenn das Trio bei der Bezeichnung “Brit-Pop” eine Schnute zieht, als hätte man “Krätze” gesagt. Anleihen werden bei Teenage Fanclub genommen, zeitweise wird auch mal ein Rock-Gang hochgeschaltet, aber der Fahrlehrer sitzt immer noch daneben. Mit Ash im Autoradio läßt sich prima an der Shell-Tankstelle einschlafen. Das ist Fakt.
4/12 Stefan Merx
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