Die Story wirkte mal poetisch und zeitgemäß, ist mittlerweile aber eine Standardsituation geworden: Junge verspürt Weltschmerz, besorgt sich das nötige Equipment, gründet in seinem Zimmer eine Black-Metal-Band mit sich selbst, feiert digital Erfolg und muss Leute finden, mit denen er irgendwie auskommt, um live spielen zu können. Romantische Komödien enden meist damit, dass das unwahrscheinliche Paar zueinander findet, im echten Leben (und dazu zählen wir Black Metal einfach mal) muss es danach weitergehen. Stanger nahm ein Jahr nach dem Debüt schnell noch ein Album mit elegischen, melodischen, aber eben nicht Shoegaze-bemühenden Songs auf und verschwand anschließend mit Intimus Nathan Wallestad drei Jahre lang, um den Sound der Band weiterzuentwickeln. In der Tat klingt “Absolution” hervorragend, tastet sich immer wieder in Richtung klassischer Metal-Riffs vor, die im Gegensatz zu den darunter rumorenden Dissonanzen vollkommen klar und warm wirken. Acht Stücke sollen mit diesen Kontrasten gezeichnet werden, aber bereits im ersten Track fällt auf, dass irgendwo zwischen proggigen Strukturen, fließenden Gitarren, die aus dichten Drums hervorbrechen, dem endlosen Weltschmerz und – was solls – noch einem Solo, die Dynamik verlorengeht. Über 70 Minuten finden Ashbringer zu feinen Details, die kein Gesamtbild ergeben wollen. Kleinere Brötchen hätten geholfen, zudem mehr Mut zu krummen Ideen wie der Orgel, die das ausgebrannte “Shrine Of Loss” heimsucht, und Fokus beim Songwriting.