Live mag sich das anders anhören, schließlich hat die vierköpfige Band aus Marburg und Köln auf mehr als 200 Konzerten Bühnenerfahrung gesammelt. “Places” klingt aber nicht danach und fängt kaum die Energie einer offenbar enthusiastischen Liveband ein. Nach nicht mal einer Minute Geschrammel schalten Ashes Of Pompeii bereits einen Gang zurück und werden ruhiger. “Concrete” verschleppt im Midtempo noch ein bisschen Schwung bis zur obligatorischen Ballade, hier der Song “A Dusty Blanket” mit Postrock-Schlagseite. Auch Balladen können überzeugend klingen, nicht so aber bei Ashes Of Pompeii. “Places” will einfach nicht in Fahrt kommen. Am Tempo liegt das nicht, denn schließlich schreiben auch Bands wie Alexisonfire oder Thrice langsamere Songs. Der entscheidende Unterschied: Die Drummer der beiden Bands sind taktsicher, bei ihnen sitzt jeder Fill. Außerdem nutzen diese Bands die Langsamkeit, um sie mit Emotionen oder Vielschichtigkeit zu füllen – etwas, das Ashes Of Pompeii nicht gelingt. Das Schlagzeug ist immer eher schwermütig als treibend, die Motive sind einfach, das Gitarrenspiel berechenbar und der Gesamteindruck dadurch dröge. So kommt es, dass sich das eigentlich nur halbstündige “Places” deutlich länger anfühlt, als es ist. Daran ändern auch die Texte und Sänger Tobi Mösch nichts, der verzweifelt schreit, sich singend verausgabt und so zumindest ein paar Emotionen ins Spiel bringt. Das Label betont wie so oft, “Places” erschließe sich nicht beim ersten Hören. Es packt leider auch nicht nach mehreren Durchgängen.
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The End Begins Tomorrow
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