Doch während das Pasta-Prekariat nie hinter die geheimen Zutaten ihrer liebsten Spachtelmasse kommen wird (es sind übrigens Massen an Sellerie, wirklich), ist das Rezept der Asian Dub Foundation sehr offensichtlich. Hier wird einfach alles vermischt, was einem mit urban zu beschreibenden Sound zuträglich ist. Das Dancehall- und Ragga-Topfgeklöppel bricht immer wieder durch; die Beats stammen wohl aus riesigen Pudding-Konstruktionen; Punk schmeckt eh jedem. Dazu kommen aber immer wieder kleine Feinschmecker-Gewürze, seien es nun schlichte Effekte auf den Stimmen und der Gitarre, oder exotischer Kram aus Indien und Asien.
Und hier sind wir wieder beim Miracoli-Problem: Diese großen 4-bis-5-Portionen-Schachteln schafft man meist nicht, denn schnell tritt die Übersättigung ein. Obwohl so viele verschiedene (und meist gute) Sachen in dieser Platte stecken, langweilt sie schon nach den ersten Stücken. Denn kein Song entwickelt sich, und einen Spannungsbogen gibt es auf “A History Of Now” schon gar nicht. Daran ändert auch eine luschige Ballade nichts. Vom Anfang bis zum Ende hauen Asian Dub Foundation raus, was sie zu bieten haben. Das wirkt im ersten Moment beeindruckend, ist in der Menge aber leider völlig unraffiniert. So wie die vermeintlichen Weisheiten, die in den Texten zur Anwendung kommen: Wer will da Ratschläge geben? Konfuzius? Der Dalai Lama? Nein, es ist doch eher Lukas Podolski. Vielleicht geht “A History Of Now” auch deshalb kann daneben.
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