Die weltoffenen Engländer setzen auch mit ihrem neuen Album auf das bewährte Crossover-Konzept aus Rock, Elektronik, Weltmusik und Politik.
Das ist die Popmusik des weißen Britanniens, das ist Dub und Reggae, HipHop und wüster Punk, indische Tabla-Musik und europäische Klassik, Breakbeats und verzerrte Gitarren, Sitar und Computer. Dazu kommt ein scharfes politisches Bewusstsein… Klingt interessant, oder? Ungefähr so kann man sich den Sound der Asian Dub Foundation vorstellen. Problem: Das kann man schon eine ganze Zeit. Diese Umschreibung stammt aus einer Rezension zum letzten Album Community Music, das im Jahr 2000 erschien. Ob die acht Jungs nun einfach konstant sind oder sich wiederholen – Fakt ist, dass es das alles schon mal gab. Gut, sie sind relaxter geworden, was sich vor allem am angenehm langsam groovenden 1000 Mirrors zeigt, zu dem Sinéad OConnor eine wirklich schöne Gesangslinie beisteuert. Den Rest aber gab es leicht verändert schon einmal. Die Asian Dub Foundation wird immer eine Daseinsberechtigung haben – sie reisen um die Welt und verarbeiten dann ihre musikalischen Erfahrungen in energiegeladenen, tanzbaren Songs. Eine tolle Sache. Aber nur wirklich große Fans werden diese Platte noch brauchen. Den Rest der Welt wird sie so nerven, wie das im Albumtitel gleich doppelt verwendete Enemy bei politischen Acts beliebt ist. Und ganz nebenbei: Die einzelnen Zutaten dieser Musik sind in Reinform meist besser.
weitere Platten
A History Of Now
VÖ: 11.02.2011
Punkara
VÖ: 24.10.2008
Tank
VÖ: 28.02.2005
Community Music
VÖ: 20.03.2000
Rafi`s Revenge
VÖ: 01.01.1900