Einzigartig ist es ja, wie dieses Kollektiv die technischen und agitatorischen Möglichkeiten elektronischer Grooves mit den flächigen Melodiebetörungen orientalischer Traditionals und treibenden Vocals zwischen Soul, Ragga, Rap und Raggae verbindet. Und zudem seine handwerklichen Weisheiten in Form des ADFED-Programmes sogar in Workshops an die Jugend weitergibt. Markant aber, dass “Tank” trotz allen politischen Sprengstoffes der Gegenwart doch ein recht aufgeräumtes und musikalisch wenig blindwütiges Album geworden ist, das mit Tracks wie dem U2-esken “Hope” oder dem playstation-artig plätschernden “Powerlines” auch im ICE-Programm der Bahn nicht stören würde. Was nicht heißen soll, dass es nicht auch auf die Zwölf gibt. “Flyover” ist hektisch und tanzbar, “Oil” gibt uns schnoddrigen Rap über fast schon anachronistische Crossovergitarren, der Titeltrack ist eine anziehende Symbiose aus fetten Bounce-Beats, dramatischen Streichern, orientalischen Klängen, Ragga-Strophen und souligem Refrain, der gar an die seligen Living Colour erinnert. Und mit “Take Back The Power” ist ihnen ein neuer Demo-Gassenhauer gelungen, der allerdings ebenso wie einige Phrasen die Misere auf den Punkt bringt: manchmal machen sie es sich ein bisschen zu einfach.
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