Zu den musikalischen Schwergewichtern waren sie noch nie zu zählen, und nach “So Long, Astoria”, mit seinem an allen Ecken und Enden durchscheinenden Referenzen an seichten 80er-Pop/Rock, dürfte dieses Album nicht mehr überraschen. Trotzdem bleibt die Frage: Warum ist diese Band, die es durchaus schaffte, ihre sehnsüchtigen, wenn auch teilweise grenzwertigen Teenie-Tagebuchtexte in schöne, leichte Powerpop-Songs zu verpacken, so dermaßen in die Belanglosigkeit abgedriftet? Wahrscheinlich waren die Ambitionen der – nach dem Weggang von Schlagzeuger Chris Knapp und Bassist Michael Davenport – zur Bigband angeschwollenen Ataris (Piano und Cello sind nun fester Bandbestandteil) einfach zu groß. Sigur Rós und die Doves zog die Band vor einem Jahr als Referenzbands aus dem Hut. Das sind Schuhe, die ihnen doch um einige Nummern zu groß sind. Die Songs fließen ohne Höhepunkt vorbei und sind vor allem zweierlei: harmlos und langweilig. Noch nicht einmal richtig mies. Musik für den Fahrstuhl, konzentrierte Geistesarbeiten und das Katerfrühstück mit Kopfschmerzen. Denn eines muss man diesen Songs dann doch lassen: Weh tun sie niemandem.
weitere Platten
October In This Railroad Earth (EP)
VÖ: 25.06.2016
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End Is Forever
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