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    Ataxia
    AW II

    VÖ: 29.05.2007 | Label: Record Collection (Import)
    Text:
    7 / 12
    Ataxia - AW II

    “Den zweiten Teil der manischen Ataxia-Session dürfen wir Anfang 2005 erwarten.” Aus Heft 138. Bei John Frusciante kann es eben schon mal länger dauern.

    Der Himmel weiß, welche guten Geister John Frusciante diesmal ins Ohr geflüstert haben, auf dass er entschied: Während seine ersten sechs Alben für das ehemalige Warner-Sublabel Record Collection praktisch unmittelbar aufeinander folgten, erscheint das siebte (und vorerst letzte) anderthalb Jahre später – und erstmals ausschließlich in Amerika. Ein sonderbarer Zug, zumal “Automatic Writing”, die Erste, seinerzeit weltweit veröffentlicht wurde und “AWII” nichts anderes als den zweiten Teil der Sessions enthält, zu denen sich Frusciante, Sidekick Josh Klinghoffer und Fugazi-Bassist Joe Lally Anfang 2004 für zwei Wochen trafen. Ataxia war keine Band – Ataxia war ein Versuch; ein weitgehend geglücktes Experiment, gemessen an den zehn Stücken, die der Nachwelt zugänglich sind. Fünf davon ergeben “AWII”: keine Songs, vielmehr Ideen, aus denen Songs hätten werden können, wäre Frusciante ein weniger jam- und improvisationsverliebter Gitarrist, der seine Musik oft schon im Rohzustand für ausformuliert genug hält, um sie mit der Welt zu teilen. Das kann anstrengend sein, weil ein Stück wie “Attention” – bei aller Liebe für das Konzept “Krautrock” – letztlich zu monoton ist, um es auf knapp zwölf Minuten auszuwälzen. Und es kann aufregend sein, wenn Ataxia wie in “Union” Maß halten und dabei ein treibender kleiner Bastard aus New Wave und Post-Hardcore herauskommt. Gegenüber “Automatic Writing” ist “AWII” das weniger homogene, im Guten wie Schlechten abwechslungsreichere Album. Wenn es bei den Sessions, wie John Frusciante sagt, um nichts als Momentaufnahmen ging, um Planlosigkeit im besten Sinn, spiegelt “AWII” die Idee hinter Ataxia besser wider. Dagegen spricht allerdings, dass das Album erst jetzt erscheint, obgleich seit Dezember 2006 eine Version im Internet kursiert, die noch deutlich roher und unbearbeiteter klingt. Auch Spontaneität hat ihre Grenzen.

    weitere Platten

    Automatic Writing

    VÖ: 10.08.2004