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    Athena
    Us

    VÖ: 26.07.2004 | Label: Universal
    Text: Ingo Neumayer
    3 / 12

    Was heißt ‚Schluckauf’ auf Türkisch? Geht Bauchtanz auch mit Hosenträgern? Athena bringen uns Ska mit Ethno-Flair und teils rockiger Westbindung.

    So ändern sich die Zeiten: Der Grand Prix de la Chanson nennt sich nun European Song Contest und will kein muffiger Schlagerwettbewerb mehr sein, sondern hippe Pop-EM. Und während alteingesessene Nationen wie England, Irland oder Frankreich weiterhin vor sich hin schnulzen, haben die Beitrittsländer die Zeichen erkannt. Die Türkei beispielsweise schickte dieses Jahr vier tätowierte Typen namens Athena ins Rennen, die durchaus Aufsehen erregten. Eine Ska-Nummer mit Orientflair, flott und tanzbar – das reichte zumindest, um für gehörige Einaugen-Action unter den Blinden zu sorgen. Nun kommt also das Album und erst einmal die Erkenntnis, dass das gängige Two-Tone-Repertoire mit Referenzen an Skatalites, Ethiopians und Desmond Dekker auch in Kleinskasien geläufig ist. Das können sie, das ziehen sie mehr als solide durch. Und wie schon beim Grand Prix reichern sie auch hier ihren Sound mit folkloristischen Elementen an und erinnern damit in guten Momenten an die Kalifornier Ozomatli, bisweilen aber auch an Ofra Haza im Karo-Look. Und: Es fällt mitunter schon schwer, sich auf den gefälligen Ska mit Ethno-Pop-Touch und Volkshochschul-Appeal einzulassen. Wenn dann aber auch noch die Disziplinen ‚Sprachwechsel’ (drei Nummern auf englisch), ‚pathetische Rockballade’ (“Yalan”) oder ‚holpriger Power-Pop auf Proberaumniveau’ (“I Love Mud On My Face”) zum Einsatz kommen, sind Sympathie und Exotenbonus schnell verspielt. Auch wenn der Gitarrist aussieht wie Shavo von System Of A Down…