Hierzulande muss in solchen Konstellationen jeder MC gleich anfangen, wie ein zertretenes Meerschweinchen zu singen und sein eigenes Genre zu erfinden, während er wie ein Spültuch am Mikrofonständer hängt. Zwar klingt auch das, was neben Slugs geschmeidiger Stimme auf dem siebten Atmosphere-Album zu hören ist, nicht wie der übliche, noch eher dem Underground zugehörige HipHop, doch ordnet Produzent Ant die Gitarren- und Piano-Beiträge dem klassischen Beat unter. Da ist kein Platz für Ausflüge der Instrumentalisten, sie liefern meist sogar noch weniger Stoff, als es ein sattes Sample tun würde. Denn hier bleibt alles scharf voneinander getrennt, was bei so wenigen Elementen auch nicht sperrig wirkt und wegen des ruhigen Tempos nachvollzogen werden kann. Der einzige Ohrenschmeichler ist Slugs Flow, der sich über die Jahre nicht geändert hat und trotzdem nicht langweilt. Einzig im Stück Who Ill Never Be, einem sonst selten guten Gitarren-Singer/Songwriter-Rap, verfällt er in einen weichen Singsang, was aber mit einem Grundrauschen in den Dreck gezogen wird. In den übrigen Songs kommen Atmosphere ohne solche Tricks aus, denn die Stimmung wird schon durch die Melodie und die Langsamkeit gedrückt. Und wenn es mal doch ein bisschen verspielter wird, bremst Slug gleich die Euphorie: I came to party, but I dont want to party with you. Der Typ ist so gerissen, da klingt sogar die Geschichte vom Tod durch Autounfall charmant. Und wenn er doch von etwas Schönem erzählen möchte, räumt er gleich selbst ein: They tell me that Im not qualified to lend my voice to something so beautiful.
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