Wenn diese Platte auf deiner Party läuft, weißt du innerhalb von zehn Minuten, welche deiner Freunde wirklich Geschmack haben.
Angesichts der sehr schwach besuchten Konzerte von Atoms bisher einziger Deutschlandtour im Sommer vor zwei Jahren muss man wohl davon ausgehen, dass dieser wie der Prototyp des Nerds aussehende Kerl hierzulande immer noch ein völliger Geheimtip ist. Schade eigentlich, denn während die Massen in Scharen zu einem völlig unlustigen Kasper wie Mambo Kurt rennen, hätte der eher schmächtige Typ aus Philadelphia den Erfolg wenigstens verdient. Ausgestattet mit vielfältigstem Elektronik-Schnickschnack, dessen Soundeffekte Mitte der Achtziger state of the art waren, sowie diversen ebenfalls elektrischen (und sich bewegenden) Stofftieren, steht der Herr also mutterseelenallein auf der Bühne, kräht fröhlich seine sarkastische Sicht der Welt heraus und begeht dabei musikalisch einen dudeligen musikalischen Sakrileg nach dem anderen. Dabei hat er sich hehre Ziele gesetzt, z.B. das US-amerikanische Volk vom metrischen System zu überzeugen. Das Ganze untermalt er mit geklauten – respektive gesampelten – Fetzen der Musikgeschichte, eben allem, was in Sachen Punkrock geschätzt und heilig ist. Nein, Atom und sein Package sind kein Scherz, sondern echter und ernster als vieles andere, was da draußen produziert wird.
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Attention! Blah Blah Blah
VÖ: 22.07.2003