Statt gleich loszulegen, lassen sich Atomopel auf ihrem Debüt einige Zeit. Türengeklapper, Schritte, bis die Gitarre endlich mit einem kaputten Funk-Riff einsetzt. Dabei hätten sie das Zögern gar nicht nötig. Bruxelles” ist eine gute Platte. Gitarrist Axel Stahlhut-Klipp legt meist allein los und steigert sich dann mit den beiden Mitmusikern zum Refrain. Dabei bleiben Atomopel immer unberechenbar, auf eingängige Strophen folgen überraschende Akkordwechsel und unerwartete Breaks. Sängerin Ulla Jacobsen spielt mit ihrer Stimme, zeigt Chanson-Qualitäten und erinnert dabei manchmal an Nico. Zwischendurch tobt sich das Trio bei Feedback-Orgien aus – und das ist das einzige, was mir an der Platte überflüssig erscheint.