Aua
I Don't Want It Darker
Text: Kerstin Kratochwill
Hinter Aua steckt eine Hälfte von Radare, namentlich Henrik Eichmann und Fabian Bremer, die auf “I Don’t Want It Darker” schimmernde Sounds aneinanderreihen, die mal an die prägnanten Arpeggios der Soundtracks von John Carpenter denken lassen, dann wieder an die schwebenden kosmischen Klänge von Tangerine Dream oder die 60s-verliebten Melodien von Broadcast. Die Basis der Songs ist aber meist treibender Krautrock, der hier aber wenig nostalgisch klingt, sondern einen ganz eigenen Charakter erhält. Wie etwa auf der Vorabsingle “Coke Diet” zu hören ist: Hier wird man an die Leichtigkeit der frühen Caribou erinnert, ein hintergründiger Spaghetti-Western-Sound und beharrliche Computerbeats atmen aber auch den Geist der Synthie-Rocker Trans Am. Trotz der verschiedenen experimentellen Einflüsse mit spacigen Sounds, Jam-Einlagen, Lofi- oder Noisepop ist Aua ein harmonisches, in sich schlüssiges Album gelungen, das den Krautrock der 70er weiterleben lässt und ähnlich wie die Berliner Camera in eine neue Generation für das 21. Jahrhundert überführt. Mit schleifenartigen und süchtig machenden Melodien ragt “I Don’t Want It Darker” inmitten der vielen Retro-Veröffentlichungen dank nuancierter Ästhetik und stilsicherer Eklektik heraus.
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