Austin Lucas
Alive In The Hot Zone
Text: Jonathan Schütz
Grund dafür ist – wie könnte es 2020 anders sein – Corona, weswegen Lucas seinen Wohnsitz nach Deutschland verlagerte, um bei seiner Lebensgefährtin leben zu können. Von Mainz aus hat er das Infektionsgeschehen sowie das Aufbegehren gegen den Rassismus in seiner Heimat USA verfolgt und diese Beobachtungen in sein achtes Album einfließen lassen. Songs wie der Heartland-Stampfer “Already Dead” oder die Akustikballade “The Times” vertonen eine Sehnsucht nach besseren Zeiten, während das Kernstück “American Pyre” die Grenzen zwischen Midtempo-Punkrock und Country verschwimmen lässt und Lucas so politisch wie nie zeigt: “A beacon is only a pyre/ Sit back relax/And watch the American fire”. Der Mehrheit der zehn Songs hört man an, dass sie während einer Phase der Isolation und Selbstbeschäftigung entstanden sind, wobei es naturgemäß schwerfällt, dabei stets die Hoffnung auf bessere Tage aufrechtzuerhalten. Daraus macht Lucas keinen Hehl und thematisiert das ganz unverblümt in Anyone: “If I could be anyone/ Id be a me/ And know how to love myself”. Am Ende siegen jedoch Optimismus und Hoffnung im sich fast episch aufschwingenden Albumfinale “Holy Sparrow”. Hier zeigt Lucas noch einmal, was für ein Poet in ihm steckt, wenn er sich als Spatz inszeniert, der zu neuen Ufern aufbricht.
weitere Platten
Stay Reckless
VÖ: 06.09.2013
A New Home, In The Old World
VÖ: 15.04.2011