Man neigt den Kopf nach vorn, starrt ins Leere und wartet gespannt darauf, welchen Sound sich Sean Booth und Rob Brown als Nächstes ausgedacht haben. Und man kommt nie darauf. Denn die beiden sind so krank, dass es schon wieder bei Virtuosität herauskommt. So ekelhaft geizig mit den Klängen, dass es inflationär ist. Mal verzerrt das Duo aus England den Sound bis zur Unkenntlichkeit, mal lässt es die Hi-Hat sauber und penetrant zucken bis zum Erbrechen. Seit rund zwei Jahrzehnten vergnügen sich Booth und Brown bereits an Synthesizern, Samplern und Effektgeräten. Auf “Quaristice” haben sie 20 Lieder antreten lassen, die den in diesem Genre unbedarften Musikfreund manchmal komplett ratlos hinterlassen. Einige wenige Songs haben allerdings eine leicht erkennbare Struktur – damit füttert man die Hörer an und motiviert sie vielleicht dazu, sich doch noch mal an die durchgedrehten Kompositionen zu setzen und Electronica zu studieren. 16 Lieder lang dauert es, bis sich auf dem Album eine nette, kleine Melodie nach vorne traut. Zwei Minuten hat sie Zeit, dann geht der Horror-Zirkus weiter. Nur für Fortgeschrittene.
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