Es war ja schon eine Schande, wie Failure damals im Wust der spannenden Indierock-Bands Mitte der Neunziger komplett absoffen. Tolle Band, irre Songs, kaum ein Interesse seitens der Medien und Zuhörer. Dann, als es gerade so richtig los gehen sollte, zerrieb man sich an internen Streitigkeiten und zu vielen Drogen. Nun hat ihr Kopf nach mehrjährigen Anlaufschwierigkeiten endlich etwas Neues am Start. Im Verbund mit den ebenfalls Indie-verdienten Musikern Eugene Goreshter und Carla Azar beackert Edwards sehr gekonnt, weil abgeklärt und unbemüht ein Genre, das im Zeitgeist-Trend fast schon unterzugehen schien: Noise und Pop im Pas de Deux, kompromisslose, harsch produzierte Lautstärke und verschlafene Melodien im Wechselspiel, Schräges und Schönes im Kontrast. Die Referenzen sind so eindeutig wie wunderbar: The Jesus & Mary Chain, My Bloody Valentine und – natürlich – Sonic Youth. In diesem Spanungsfeld schreibt Edwards Songs, die oftmals sofort hängen bleiben, sich aber dank ihres ruppigen Klanggewands nicht zu schnell abnutzen. Dabei sind unter den elf Stücken durchaus zwei, drei Plattenfüller, aber eben auch mindestens drei echte Hits mit Ewigkeits-Faktor. Und das ist schon mal mehr als viele andere Bands vorweisen können.
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Transit Transit
VÖ: 27.08.2010