The Automatic
Not Accepted Anywhere
Text: Jan Schwarzkamp
Billy Talent ist nur eine Band, die man mit The Automtic in einen Topf werfen könnte. Gerne kann man auch The Blood Brothers oder Jarcrew ins Rennen schicken. Von letzteren sind sie jedenfalls bekennende Fans. Die Waliser Band, die sich Ende 2004 auflöste, war ebenfalls schwer zu klassifizieren, hatte ebenfalls schrille Postcore-Momente. Das Noise-Moment von Jarcrew besitzen The Automatic jedenfalls nicht. In England werden die vier Jungen aus Cardiff bereits seit geraumer Zeit abgefeiert. NME-Titel, drei Singles in den Charts, “Monster” landete auf Platz 4. Ein eigenartiger Song, der wie Dredg anfängt, dann mit Wave-Takt weitertrippelt und im Refrain zum Punkpopper wird. Schwer, da zu widerstehen, egal wo die eigenen Rock-Präferenzen liegen. Angenehm ist das anschließende Erkennen, dass “Not Accepted Anywhere” mehr als nur einen Hit und prinzipiell keinen einzigen schlechten Song zu bieten hat. Die dreistimmige Aufteilung wirkt da Wunder. Die schrille Keife im Hintergrund ist auch der Hauptgrund, warum die oben genannten Bekannten gedropt werden. Schön, dass The Automatic die Stimme von Keyboarder Alex Pennie nicht überstrapazieren. Alles im Rahmen. Alle guten Zutaten sind vorhanden. Kuhglocke hier, Tasten dort, ein Ausbruch, ein penetranter Refrain, ein bisschen Wut, etwas Tragik, ein schickes Booklet mit Milo-esker Hauptfigur und verschiedene Produzenten (darunter Ian Broudie). Eine perfekt durchgeplante Platte also, der gerade deshalb etwas Herzwärme und Bauchschmerz fehlt. Mehr Menschlichkeit als Automatismus wäre noch schön gewesen.