Man fragt es sich ja immer wieder: Wieso zur Hölle gibt es neben den Roots kaum eine Ernst zu nehmende HipHop-Band, die mit Live-Instrumenten ebenso viel Druck und Wumms hinkriegt wie die Jungs mit den ewig gleichen Samplern? Auch Automato zeigen, dass das geht mit dem Live-Punch: Zusammengewürfelt aus einer ehemaligen Indieband und zwei Rappern, haben die sechs eine Musiksprache entwickelt, die in ihrer straighten Reduziertheit eindeutig HipHop ist, aber dennoch viel Platz lässt für instrumentale Spielereien. Eine große Bandbreite zwischen liebevoll funky und schwermetallisch polternd legen Automato hier an den Tag, ohne die Grundlage, also den leicht schrullig stolpernden Beat, je aus den Augen zu verlieren. Das erinnert mal an die Beastie Boys, mal an live gespielte Public Enemy, bekiffte Jurassic 5 oder ein freundlicher gesonnenes Anti-Pop Consortium. Dazu gibt’s Texte zum Nachdenken und Immer-wieder-nochmal-Hören, also mal alles andere als den alltäglichen Homie-Schiss – verpackt in verdammt schnelle, souverän angejazzte, begeisternd exakte Wortvorträge, wie man sie seit Freestyle Fellowship nicht mehr gehört hat. Ach, an die erinnert sich hier keiner? Trotz ihrer zwei fantastischen Alben voller live gespieltem HipHop, ohne die es so was wie das hier wohl gar nicht gäbe? Bleibt nur zu hoffen, dass Automato nicht das selbe Schicksal ereilt.