Nichts mit faulem Fläzen im gleißenden UV-Licht also, wie man das etwa von makellosen Bands aus Kalifornien kennt, sondern makelig und mäkelig und mit Heuschnupfengesang, wie es sich für Portland gehört. Autonomics sind nicht genervt von der Sonne, sie steuern mit voller Absicht darauf zu, auch wenn der Klapperbus unterwegs ein Rad verliert. Kein Problem, hüpfen die drei halt zu Fuß weiter. Man stelle sich Grinsepunks von Rvivr bis zu den Thermals vor, wie sie flott über die Landstraßen joggen und dabei jede Menge Fuzz aufwirbeln. Kaum ein Song hat Lust auf über drei Minuten, wenn dahinter schon der nächste mit so schönen Referenztiteln wie “I Love You, Oprah Winfrey” oder “Nada Surf Hotel” wartet. Auch der Albumtitel ist natürlich nicht nur als Hommage ans leere Bandportemonnaie zu verstehen, sondern auch an die Beach Boys, die das mit der lockeren Sommermusik so schön vorgemacht haben. Autonomics gehören eher zu den Leuten, die am Strand Boxershorts aus dem Dreierpack tragen und sich die Hühnerbrüste verbrennen, aber sie kompensieren das mit so viel Schwung, Krach und guter Laune, dass selbst Albernheiten wie ein Mundharmonikaeinsatz Spaß machen. Und wie der Song “She?s Into Death” zeigt, wissen sie eh, wo sie hingehören: She?s so goth and I?m so lo-fi/ She wears black and I wear tie-dye/ New wave?s putting me to sleep and I?m dreaming of you/ Her friends all tell me that I?m not her type/ But she?s into death and I don?t have a life. Ob Zach Braff sich wohl schon die Liebesfilmrechte dazu gesichert hat?
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Trust Your Instincts
VÖ: 08.04.2015