Das Erstlingswerk der drei Herren aus Portland/Oregon, das seine Entstehung einem bei einem Bandwettbewerb gewonnenen Studioaufenthalt verdankt, klingt vor allem nach Bauchgefühl, weniger nach Kopfzerbrechen. Die Autonomics scheinen auf “Trust Your Instincts” die Musik abzufeiern, die sie seit ihrer Teenagerzeit begleitet. Da dabei auch ihr Instinkt für Dynamik und eingängige Melodien prima funktioniert, lässt es einen leichter verschmerzen, dass ihr punkig-bluesiger Indie-Garagenrock seine zahlreichen Referenzen kaum verbergen kann. So ist zackigen Stücken wie “Beach Gaze”, “Drunk Girls Dancing” oder “Riot Right Now” ihre Strokes-Sozialisierung deutlich anzuhören, zumal Sänger und Gitarrist Dan Pantemburg mit seinen angezerrten Vocals Julian Casablancas heftig nacheifert. Ihren ebenfalls zutage tretenden Hang zu grungigen Instrumental-Exkursen haben die Autonomics aber eher aus den 90ern geerbt. Jene Exkurse sind auch wichtiges Indiz dafür, dass das Brett “Hot Mess” doch nicht aus der Feder und Kehle von Jack White stammt. Der Einstieg “Posture Thief” wiederum mutet wie eine Punk-lastige Version der Black Keys an und auch beim lärmigen Blues-Heuler “Gimme A Call” könnten sowohl Auerbach und Carney als auch Kollege White ihre Hände im Spiel gehabt haben. Fehlt nur noch eine altmodische Country-Nummer zum Abschied: Die gibts mit “Day Off, Sleeves Off”, das mit Slide-Gitarre, Mundharmonika, Maultrommel und Pfeifbegleitung einen lässigen Schlusspunkt auf ein lässiges Album setzt. Ein Hoch aufs Bauchgefühl!
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Debt Sounds
VÖ: 17.03.2017