Nun gut, es ist vielleicht etwas harsch, der schwedischen Melodic-Death-Metal-Institution im Falle ihres siebten Albums Regression zu bescheinigen. Trotzdem: Ein Konzeptalbum für den König des “Avatar Country”s klingt bereits deskriptiv so sehr nach “Spinal Tap”, dass einem nicht viel Interpretationsspielraum bleibt. Und tatsächlich: Die Reise durch das fiktive Königreich ist ein großer Spaß, ein skandinavischer Witz, trocken und dennoch total überdreht. Hier und da fühlt man sich an Devin Townsends Kapriolen als “Ziltoid The Omniscient” oder den spaßigen Metal von Stam!na erinnert. Zum Backdrop flotter Sechzehntel-Bassdrums reiten imaginäre Reiterhorden zum Angriff, im Grunde geht es in jedem Stück irgendwie um The King und der Spaß beim Zusammensetzen der Persiflagen wird greifbar, wenn der König eine Ansprache hält, in der er den königlichen Einlauf als Erfolg bezeichnet und seinen Untertanen viel Spaß beim Volleyball wünscht. Oder wenn We need more cowbell, eines der großen Zitate der Comedy-Geschichte, in “The King Wants You” eine tatsächliche Hommage bekommt. Musikalisch tut sich im Universum der Band nicht mehr viel, was angesichts ihres exzellenten “Hail The Apocalypse” von 2014 ein wenig tragisch ist. Das Mäandern zwischen Groove betontem Death, amtlich abgeliefertem Hardrock und melodiösem Malmsteen-Gedächtnis-Metal klingt ähnlich generisch wie auf “Feathers & Flesh”. Es gilt mal wieder: Wenn es ihnen Spaß macht, sollen sie es machen. Irgendwen wird es schon jucken.