Neben einer Eröffnungsshow in Form des Openers “Silence In The Age Of Apes” mit seinen Blast-Beats, Growls und delirischen Tapping-Solos wirkt der Albumvorgänger “Avatar Country” im Vergleich wie Disney Land. Offensichtlich haben sich Avatar für die Death-Metal-Schule der Landsleute Entombed und Dismember beworben. Auch sonst scheinen die fünf Schweden gewillt zu beweisen, dass sie mehr können als Possenreißen. In “Scream Until You Wake” schindet Sänger Johannes Eckerströms abwechselnde Hommage an Lamb Of Gods Randy Blythe und den Godfather Of Metal Ozzy Osbourne durchaus Eindruck, doch Keyboard-Kitsch und ein plumper Powerchord-Workout im Refrain lassen den Song in der Nähe der Eurovision-Song-Contest-Sensation Lordi stranden. Etwas Wind Of Change kommt in” A Secret Door” auf, das mit seinem gepfiffenen Thema den Eisernen Vorhang zwischen Death Metal und Rock kurzzeitig lüften kann. Spätestens beim bombastischen Oh-oh-oh-Chor im Songfinale muss man sich als Hörer allerdings entscheiden: Shirt runter und sich in heroischer Warriors Of The World-Pose in die Brust werfen oder doch lieber in Fremdscham ein Duck-and-cover-Manöver
antreten? Letzteres ist spätestens angeraten, wenn mit “Gun” die obligatorische Klavierballade näher rückt – denn manches wird auch durch ein Augenzwinkern nicht erträglicher.