Ayron Jones
Chronicles Of The Kid
Die Zutaten für “Chronicles Of The Kid” kommen mehr als solide daher: eine tolle Stimme, die zwischen Soul und Blues wechselt, harte Rockriffs, Gniedelsolos, zuckrige Gesangslinien, ein paar Produzentenkniffs, die Modernität suggerieren, Stilwechsel, die hier und da auch zu Stilbrüchen werden. Jones steht nicht nur in der Tradition eines Lenny Kravitz und des Grunge seiner Heimat Seattle, sondern auch in der des 90s Crossovers – und hier fangen die Probleme an. Jones’ Musik kann man ähnlich wie der seiner Vorbilder eine Direktheit zuschreiben, die aber auch schnell ins Oberflächliche kippt.
Das Grundkonzept, Härte mit lieblichen Melodien zu kombinieren, wirkt auf Albumlänge trotz der Ausflüge in verschiedene Genres überwiegend schablonenhaft und ist schnell auserzählt. In einem größeren Teil der Texte werden wichtige Themen wie Bürgerrechte eher schematisch verarbeitet. Vieles wird postuliert, aber wenig erzählt. Dabei hat Jones interessante Blickwinkel zu bieten und eine Stimme, die offensichtlich zu Großem berufen ist. Folgerichtig durfte der Musiker aus Seattle auch schon mal für die Rolling Stones eröffnen und hat auch den Segen von anderen Größen unterschiedlichster Genres. Doch Referenzen und Potential machen noch kein großes Album.
Das steckt drin: Lenny Kravitz, Rage Against The Machine, Soundgarden
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Child Of The State
VÖ: 21.05.2021