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    Azure Ray
    Drawing Down The Moon

    VÖ: 12.11.2010 | Label: Saddle Creek/Indigo
    Text:
    8 / 12

    Das verschlafenste Duo des Indiepop ist wieder zusammen. Sein neues Album wacht nur langsam auf.

    Eigentlich eine sehr schöne Vorstellung, die mit dem kurzen Wake Up, Sleepyhead beginnt, sehr sanft, und Maria Taylor nennt einen „Baby…“, und nach 1:44 Minuten müdem Blinzeln hält man zum ersten Mal lange genug die Augen auf, um zu erkennen und zu verstehen: Azure Ray sind zurück. Sieben Jahre ist das letzte gemeinsame Album der beiden her, seitdem hat Orenda Fink ihr anderes Duo O+S gegründet, beide haben außerdem sehr fantastische Soloalben veröffentlicht, und vielleicht ist das ein wenig das Problem. Finks raue, gruselige Pluckerstücke und Taylors sonnige Folksongs waren einfach zu gut, zu einprägsam, um sich jetzt nicht wenigstens noch kurz im Kissen verstecken und weiterschlafen zu wollen.

    Azure Ray sind immer noch keine Band, die sich dagegen wehren würde. Zu leise, zu zurückhaltend, zu subtil. Nicht die störrische Größe der einen, nicht die gezupften Gitarrenrefrains der anderen. Aber wenn die Beats dann einfach weitertropfen, Finks Maschinen zischen und Taylors Stimme freundlich kitzelt, wenn man vor lauter Nähe noch die winzigsten Spuckelaute hört und vor lauter doppeltem Gesang kaum die Geigen und das Klavier dahinter, dann verschwimmen die lächerlichen Vergleiche zum schwarzen Fleck.

    Was bleibt, ist unfassbar ruhig und beruhigend und traurig und seltsam und stark. „You can go to New York City/ Get a place on the East Side/ But don’t leave my mind.“ Spätestens jetzt möchte man nirgendwo mehr hin, sich nur noch zwischen Schwebechören und leisen Seufzern eine Höhle aus Kissen und Decken bauen und Azure Ray zuhören. Nur ein bisschen noch.

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