Ich habe mich schon oft gefragt, warum manche Bands, die man zur letzten Platte noch hinreißend fand, plötzlich einfach nicht mehr wichtig für einen sind. Obwohl die Songs nicht schlechter geworden sind. Ich hätte mich notfalls darum gerissen, die neue Babe The Blue Ox zu rezensieren – und jetzt sitze ich hier und weiß nicht, was ich dazu schreiben soll. Das kann daran liegen, daß der Spannungs-Bonus bei der dritten Platte einer Band langsam wegfällt, kann auch sein, daß ich mir meine Umgebung mittlerweile lieber mit den neuen Produkten von Red Snapper, Clatterbox oder Squarepusher gestalte als mit Rocksongs – auch wenn sie smartarsch wie von Babe The Blue Ox gespielt werden. Rose Thomson singt immer noch supercharmant und ihr Bass kickt. Nach wie vor haben sie viele gute Ideen, die aber auf dieser Platte erstmals stärker kanalisiert scheinen. Alles kommt weniger hektisch und fricklig daher, statt dessen wird mehr Gewichtung auf den schön produzierten Song mit Melodie gelegt, was ich schade finde, denn die Spontaneität der Gruppe geht dadurch einigermaßen den Bach runter. Tim Thomas` gelegentliches Alternative-Gebrüll (“Fuck This Song”, “Just Checking”) ist darüberhinaus echt ärgerlich.
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The Way We Were
VÖ: 01.01.1999