The Baboon Show
I Never Say Goodnight (Vinyl-EP)
Text: Frederik Tebbe
“I Never Say Goodnight” ist die Sorte Song, bei der lange Haare wehen: Bassdrum auf die Eins, melancholisches Gitarrenriff, die Sängerin singt “I’m never alone” und dann stampft das Schlagzeug laut und mächtig los. The Baboon Show ist ihre eigene Welt zu klein geworden, die Stockholmer*innen lassen jetzt auch Classic Rock in die Garage, schmeißen sich kopfüber in einen durchaus angestaubten Sound – und schlagen sich dabei wacker. Womöglich hilft der Punkrock-Background, der die Patina mit Power versieht. Denn “I Never Say Goodnight” – der Titelsong der vier Stücke umfassenden EP – klingt so erhaben, wie ein derartiges Lied klingen muss. Mit dem feierlichen “Which Way Will You Go” gibt sich die Band um Cecilia Boström als Geschichtenerzähler und Sprachrohr für Leute aus, denen das Leben nicht gut mitspielt, und pustet in die Mundharmonika, als käme sie aus Alabama und nicht aus Skandinavien. Popkulturwissenschaftler werden sich die Haare raufen ob des rückschrittlichen Gestus’, der dem Sound innewohnt, aber für The Baboon Show ist es vielleicht der richtige Schritt. Denn ausgerechnet der einzig halbwegs als Punk durchgehende Song der Platte, “Some Piece Of Peace”, unterwältigt mit stumpf-repetitivem, ratlosem Songwriting. Mit der Akustikversion von “You Got A Problem Without Knowing It” empfiehlt sich die Band abschließend für weitere Unplugged-Experimente.
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