Nach einigen Fremdgängen in andere Bereiche besinnt sich Songwriter Stephen Jones wieder einmal auf seine Wurzeln des Wohnzimmer-Countrypops.
Auf echte Hits hat er es ja noch nie angelegt – auch wenn er 1996 mit Youre Gorgeous schon mal einen kleinen hatte. Da macht auch das grundsätzlich sehr gefällige Bugged keine Ausnahme – dies ist keine Music for the masses oder Charts (noch nicht mal die britischen), und gerade deshalb von einer nonchalanten Niedlichkeit. Nachdem Stephen Jones in der jüngeren Vergangenheit ein wenig mit The Lightning Seeds zusammen gearbeitet und sich an dem Projekt The All Seeing I beteiligt hat, kommt die One-Man-Britpop-Show aus Sheffield nun mit seinem siebten Solo-Album um die Ecke. Selbst komponierte, selbst eingespielte und produzierte, charmante kleine Pop- und Countrystückchen aus dem mobilen Heimstudio, so britisch wie der Tee um Fünf. Sicher, unter den zehn Songs, die mal nach unproduzierten The Verve und mal nach Bob Dylan im Kostüm eines englischen Landlords auf Seebäder-Tour klingen, gibt es auch den ein oder anderen Hänger, der durchaus verzichtbar gewesen wäre. Aber einige der Melodien sind so herzerweichend putzig und unprätentiös, dass es unweigerlich die zumeist sorgsam versteckte kitschige Ader in dir wach kitzelt und du dich am Liebsten mit einem Gänseblümchen im Mundwinkel auf die nächste Sommerwiese legen möchtest.
weitere Platten
Theres Something Going On
VÖ: 01.01.1998
Ugly Beautiful
VÖ: 01.01.1900