Baby Genius ist
gerade 20 Jahre jung und veröffentlicht dieser Tage sein gleichnamiges Solodebüt. Schon
beim Betrachten der Promofotos fällt auf: Der Mann hat den Rock’n’Roll verstanden.
Offensive Posen mit abgewetzten Schuhen und Telecaster, dazu ein paar Bartstoppeln und
ein Mickey-Maus-Shirt für die Ladies – fertig ist die Mixtur, aus der Plattenverkäufe
gemacht werden. Dabei macht der Luzerner auf “Baby Genius” nicht mal viel falsch. Der
ordentliche Indierock, der um ernsthafte Vergleiche mit Dohertys Schaffen anzustrengen
viel zu brav, eher Sugarplum-Fairy- oder Kooks-like und außerdem leider zu glatt und
gesichtslos produziert ist, geht gut ins Ohr. Und wirft auf den ersten Blick sogar eine
Handvoll Anwärter auf einen Platz auf der Indie-Disko-Playlist ab. Auf den zweiten sind
die Songs und das Augenzwinkernde “I was listening to Norah Jones/ But I couldn’t love
you” vom Opener “I Couldn’t Love You” viel zu schnell verflogen.