Baby Strange
World Below
Text: Selina Seibt
Nicht nur mit dem Cover von “World Below” erschafft das Glasgower Trio eine düstere Welt. Die Texte sind geprägt von negativen Emotionen, von Paranoia und dem Gefühl, nicht gut genug oder isoliert zu sein – mit all den Folgen für die mentale Gesundheit. “You don’t take me dancing like you used to”, singt Frontmann Johnny Madden etwa sehnsüchtig in “Midnight”. Konkreter wird er in “Poor Old Me”: “Is there a reason that I feel so down?/ With my head in my hands as I’m lying in pain on the ground.” All das liegt schwer auf einem Album, das trotzdem Platz für eingängige Hooks und tanzbare Passagen bietet. Songs wie “Under The Surface” wirken dafür geschaffen, sie lauthals mitzusingen oder um seine Sorgen im Moshpit loszuwerden. Geprägt ist das Album von treibenden Bassriffs und Schlagzeug-Grooves, die mal ergänzt durch massive dissonante Klangkulissen wie in “I Feel So Cold But It’s Warm Outside” oder der melancholischen Wärme in der Stimme von The Jezabels-Sängerin Hayley Mary in “Only Feel It When I’m With You” einen vielfältigen, aber doch stets dunklen Sound erschaffen. Nach einem intensiven Ausflug in diese dreckige, graue Stadt kann man zusammen mit Baby Strange einiges an Ballast abwerfen und überraschenderweise mit neu gewonnener Leichtigkeit nach vorne schauen.