Die Zeit, in der jede Band auf einem Indie-Label automatisch eine Indie-Band war, ist lange vorbei. Mittlerweile ist das Genre derart aufgefächert, dass Indierock (fast) alles sein kann. Bachelor, das Duo-Projekt von Kempner alias Palehound und Duterte alias Jay Som, nutzt diese diffuse Ausgangslage ziemlich geschickt aus. “Sand Angel” etwa klingt wie ein kruder Mix aus Weezer-Melodien und verhalltem Gesang, “Stay In The Car” ist Slacker-Pop mit punktiert groovendem Bass und scharfzüngigen Gitarren, während sich der psychedelische Schunkler “Spin Out” in einem Akustik-Outro verliert. Kurz: “Doomin’ Sun” ist eine Abschlussarbeit in musikalischem Eklektizismus, während es sich textlich vor allem um unerfüllte Liebe und Sehnsucht dreht. Logisch, dass es bei so viel Experimentierfreude auch ein paar Fehltritte gibt und nicht jede melodische Wendung so aufgeht wie geplant. Die schiefen Solos in “Sick Of Spiraling” etwa wollen einfach nicht zur ätherischen Akustikgitarre im Hintergrund passen, obwohl Kempner sich Mühe gibt, beides mit ihrem Gesang zusammenzuhalten. Zum Glück bleiben diese Ausrutscher Ausnahmen und “Doomin’ Sun” mit seinen verträumten Gitarrenlandschaften und seinem bunten Stilmix eine ideale Platte fürs frühsommerliche Dösen.