Bad Astronaut
Twelve Small Steps,One Giant Disappointment
Text: Jens Mayer
Es ist ein Abschied. Joey Cape hatte bereits in den Interviews zum letzten Lagwagon-Album angekündigt, dass eine weitere – letzte – Bad Astronaut-Platte erscheinen werde. Zu diesem Zeitpunkt hatten er und der 2005 verstorbene Derrick Plourde bereits den größten Teil der Aufnahmen beendet. Er wolle sich jedoch Zeit damit lassen, es fertigzustellen, hatte Cape beteuert. Bad Astronaut sei immer ein Projekt von ihnen beiden gewesen, “eine Ausrede für uns wieder gemeinsam zu musizieren”, erklärt er im Booklet. Von einer Ausrede will man nach dem Hören des Albums nichts mehr hören, denn “Twelve Small Steps ” ist wunderschön. Würden die meisten “ernstzunehmenden” Kritiker, anstatt es als Projekt eines “Kiddie-Punkers” mit “Knödelstimme” abzutun, einfach vorurteilsfrei anhören, könnten sie das auch endlich einmal zugeben. Die dreizehn Songs, zwischen poppiger Indie-Melancholie und akustischen Kleinoden in Tradition von Elliott Smith, zeigen Capes Gespür für Melodien und Momente sowie seine – stets unterschätzten – Stärken als Texter auf dem Höhepunkt. Die traurigen Ereignisse um die Veröffentlichung des musikalischen Erbes der beiden Freunde, lassen den Hörer zwar mit einem Klos im Hals zurück, aber auch mit der Dankbarkeit, ein würdiges Abschiedsgeschenk erhalten zu haben.