Und auch wenn die Band selbst maximal einen unterbewussten Einfluss einräumt: Wer beim Opener “Originators” nicht an den Überhit “Drain The Blood” von The Distillers denkt, der sollte sich die Ohren ausspülen lassen. Zum Glück setzen Bad Cop/Bad Cop im weiteren Verlauf des Albums weniger auf direkte Kopien als auf direkte Ansagen. “Certain Kind Of Monster” beispielsweise verurteilt die Abschiebung der sogenannten Dreamer, Kinder von migrantischen Familien in den USA, mit Uptime-Beats und raspeligem Gesang. “Breastless” hingegen ist der wohl persönlichste und intimste Song der Platte. Darauf verarbeitet Sängerin und Gitarristin Stacey Dee ihre Brustkrebsdiagnose und schafft es tatsächlich, dem Refrain einen positiven, hymnischen Dreh zu verpassen. Große musikalische Offenbarungen darf man natürlich nicht erwarten, auch “The Ride” ist bis auf den klaviergetriebenen Closer “Sing With Me” wie seine beiden Vorgänger der kalifornischen Punk-Tradition verhaftet. Satt verzerrte Gitarren, flottes Schlagzeugspiel, der ein oder andere Reggae-Groove. Aber wie sich das bei gutem Punkrock gehört ist die Botschaft eben manchmal wichtiger als musikalische Innovation. Das hört man etwa in “Community”: “My community is always there for me/ With impunity we’re living how we please/ And our loyalty means we’ll never be lonely” – wer will da widersprechen?