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    Bad Weed
    II

    VÖ: 03.03.2023 | Label: Siluh
    Text:
    8 / 12
    Bad Weed - II

    “Die kommen aus Wien, die brauchen nicht noch mehr Liebe”, grantelte einst ein Typ im Fotograben einer völlig anderen österreichischen Band und brachte damit doch die schräge Magie auf den Punkt, die auch das Schaffen von Bad Weed durchwirkt.

    Alles glüht vor lauter Wonne, auch und vor allem wenn es scheppert. Wo schon 2019 das Debüt der drei Wiener Karacho-Crooner, die ihre Musik selbst als Blitzpop bezeichnen, vor Schmelz und Drive nur über die eigenen Füße kopfüber ins Bällebad stolperte, wird der Glückshormonhahn jetzt aber richtig aufgerissen. Wenn der Muskelkater nach dem Hörgenuss weder vom Pogen noch vom Headbangen kommt, sondern vom Dauergrinsen, dann waren Bad Weed zu Besuch. Obwohl Lachen und Schreien ja nahe beieinander liegen, wie Weinen und noch mehr Weinen. Denn eine Band, die es versteht, den großen Tränenepiker Townes Van Zandt zu covern und dessen schwermütige Ballade “No Place To Fall” in eine wahre Hüpfbombe umzuwidmen, als hätten Bad Religion den Country für sich entdeckt, weiß, dass es manchmal wehtun muss, um wohlzutun. Oder eben auch andersherum. Denn wer immer nur in der Sonne wandelt, dessen Lachfalten sehen irgendwann aus wie Narben und vor Schreck muss man dann nur schnell wieder feiern gehen. Glück und Gram liegen also dicht beisammen in diesen 13 Songs mit der Aura eines leichtsinnigen Dorfjugendwochenendes voller Cola-Korn. Man kann es nicht immer ertragen, aber man will es immer wieder.

    Das steckt drin: Buzzcocks, Cheap Trick, The Datsuns

    weitere Platten

    Bad Weed

    VÖ: 20.09.2019