Baits
All Filler No Killer
Dabei müssen sich eingängige Banger wie “Don’t Care If It Hurts”, “Caught In A Bubble” oder das folgende “Take Me Out” keineswegs hinter dem tiefstapelnden Albumtitel verstecken. Auch davor hält das Album viel Gutes bereit: Nach zwei Songs Anlauf überzeugt “Hey Girl” als Hybrid aus Nirvana– und The-Distillers-Vibes, ein verspieltes Gitarrensolo bricht die traditionellen Grunge- und Punksounds auf.
Verspielt bleibt es auch im folgenden “Hello My Love”: Die Leadgitarre lässt es etwas weicher und gediegener angehen und erzeugt so eine erstaunliche Spannung zur Reibeisenstimme von Sängerin Sonja Maier. Insgesamt weht ein Vibe durch den Song, der in Ansätzen an den Surf-Punk von Drens erinnert. In “Playing God” ist es dann das druckvolle Schlagzeug, das genauso schnell überzeugt wie das Alltagsflucht-Szenario, das Maier im folgenden “Up In The Air” besingt.
Die erste Single “Let Go” ist dann so offensichtlich von Nirvana inspiriert, dass man kurz in Gedanken den Songkatalog der Grunge-Ikonen durchblättert, ob es sich vielleicht um ein Cover handeln könnte. Und an dieser Stelle wird es dann verzwickt: Baits haben einen unwiderstehlichen, verspielten Drive und alles, was einen kernigen Garage-Sound ausmacht, kleine Indie-Ausflüge stehen ihnen ebenfalls ausgezeichnet, nur mehr Mut zur Eigenheit hier und da könnte es noch sein.
Das steckt drin: The Distillers, Drens, Nirvana
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Never Enough
VÖ: 29.01.2021