Okay, letztes Jahr gab es einen Live-Mitschnitt aus Sao Paulo, ansonsten ließen Bambix aber seit “What’s In A Name” keine Katze mehr aus dem Sack. Vier Jahre später holt das Mannheimer ‘Go Kart’-Label die alte Bekannte zurück: Willia van Houdt aka Wick Bambix beweist nach wie vor Biss und wird jetzt von zwei Männern flankiert. Sie singt immer noch davon, wie die Welt eigentlich sein sollte. Wehmütiger Punkrock, eine weibliche Stimme, alles aufs Entscheidende reduziert. Und doch stammt das alles nicht aus dem sonnigen Madrid, sondern dem niederländischen Nijmegen. Auch 2004 sind die alten Differenzen zwischen Bambix und Dover ohrenscheinlich: Chefin Wick hat weder diese raumgreifende Röhre im Repertoire wie Kollegin Cristina Llanos noch die Solofertigkeiten von deren Schwester Amparos an der Gitarre. Haben Dover ein auf Anhieb gewinnendes Wesen, so erscheint Bambix eher wie ein Mauerblümchen, das aber meistens einen zweiten Blick lohnt. Auch auf “Club Matuchek” sind die Melodien subtil und fügen sich in geradlinige Songs von manchmal ergreifender Schlichtheit ein. “So Sorry Song” ist eine souveräne Abfuhr, “Leaking Fuel” ein offenherziger Ohrwurm. Der reibeiserne Punkrock bei “No. 1” und “Revolution”, das selbstmitleidige “Little Less Drunk” oder der simple Blattschuss “Bullet” leben vor hemmungsloser Leidenschaft – manchmal zählen doch die inneren Werte.