Bananagun
Why Is The Colour Of The Sky?
Text: Markus Hockenbrink | Erschienen in: VISIONS Nr. 380
Wenn Rockmusik ein Farbspektrum ist, dann sind Bananagun das große Glas Wasser, das darauf verschüttet worden ist. Und zwar absichtlich. Beim Versuch, den Sound der Australier zu kategorisieren, fallen Vokabeln wie Psych, Jazz, Afrobeat, Tropicalia und Sunshine Beat. Es dreht sich insgesamt um ein Paralleluniversum, in dem es für immer 1967 ist. Spinnert ist die ganze Veranstaltung, aber auf jeden Fall gutartig, denn mit oder ohne bewusstseinserweiternde Hilfsmittel möchte die Band Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.
Erreicht werden soll das durch weggetretene Klanglandschaften, Songtitel wie “Brave Child Of A New World” und Zeilen wie „Got me wondering if pigs can fly“. Zum Einsatz kommen ungewöhnliche Rhythmen, Tröten- und Flötentöne und die eher blasse Stimme von Sänger Nick Van Bakel, die allerdings wiederholt in weichen Harmoniegesang gebettet wird.
In der richtigen Gemütsverfassung kann das sonnig und daseinsfreundlich klingen, in anderen Momenten eher so, als ob einem das Gehirn gebatikt wird. Positiv und typisch australisch ist, dass die eher kurzen Songs ihr Willkommen nicht ausreizen. Die Verspieltheit wirkt nicht kalkuliert, der Spaß aufrichtig und echt, die Blumenwiese der Herzen ist für alle da. Und der Grund für die Farbe des Himmels ist übrigens Ozon.
Das steckt drin: Beachwood Sparks, King Gizzard & The Lizzard Wizzard, Yin Yin
weitere Platten
The True Story Of Bananagun
VÖ: 26.06.2020