‘Nichts muss’ war Barbara Morgensterns Prämisse, als der Veröffentlichungstermin näher rückte und der Stress in ihrem Studio langsam größer wurde. Mit ‘Labels’ hat die Berlinerin erstmals einen größeren Partner im Rücken, der mit Bands wie The Notwist, Lambchop und Calexico bewiesen hat, dass man auch mit individuell arbeitenden Künstlern ausgezeichnete Verkaufsergebnisse erzielen kann. Inwieweit Barbara Morgenstern ihre Hörerschaft mit diesem Album erweitern kann, bleibt abzuwarten, von ihrem eigenen, minimal-charmantem Weg hat sie sich jedenfalls nicht abbringen lassen: Sparsam pluckern die teils instrumentalen, teils besungenen Tracks, eher selten gibt es Steigerungen wie im über achtminütigen Titelstück. Statt Melodien und Hooklines im klassischen Sinne zu arrangieren, kreiert Morgenstern Pop-Appeal durch Synthie-Flächen, Piano-Passagen, allerlei Sounds und vor allem durch ihre Stimme. Dabei entstehen angenehm unspektakuläre, jedoch oft eher hölzern groovende Songs wie “Nichts und niemand”, das verträumte Instrumental “IS” oder die erste Single “Aus heiterem Himmel”. Obwohl die Songs nicht bewusst abstrakt bzw. unterkühlt eingefärbt sind, kommt einem Barbara Morgenstern nie zu nahe. Was manchmal schade ist, weil hier letztendlich kaum etwas unter die Haut geht.
weitere Platten
Fjorden
VÖ: 02.10.2000
Vermona Et 6-1
VÖ: 01.01.1999