Man soll bekanntlich niemals nie sagen. Mit ein bisschen Hornhaut auf dem Trommelfell kann man auch diese Platte durchhören.
Mit ihrem fünften Album Dilate haben Bardo Pond die schmerzhafte Toleranzgrenze ganz, ganz hoch ausgepegelt. Sie spielen eine Art Indie-Stoner-Rock, was an sich noch nichts Schlimmes ist. Auch beginnt das Album noch ganz schön mit Two Places, einem psychedelischen Slo-Mo-Instrumental-Stück, dominiert von repetetiven Moll-Akkorden und begleitet von der schräg-schönen Melodie einer Flöte. Leider ufert der unheimlich üble LoFi-Sound der Band zusehends aus. Bardo Pond klingen da manchmal wie My Bloody Valentine oder Mogwai, aber wie mir scheint mit leider gänzlich untalentierten Musikern. Unweigerlich jagt ein grässlicher Gitarrensound den nächsten. Mal doomig, mal rockend, mal folkig. Und dazu kommt eine Sängerin, deren Stimme im Platteninfo herzig als lieblich flüsternd beschrieben wird, die man jedoch eher mit Später-Marianne-Faithful-auf-ganz-übler-Shore vergleichen sollte. Der Pressetext rät, den zermalmenden Sound der Band mit gutem, langsamen Sex zu vergleichen. Von Sex wie Bardo Pond möchte ich jedenfalls nichts wissen. Das gibt nur arme Bardo Pond-Babys.
weitere Platten
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Bardo Pond
VÖ: 10.12.2010
Lapsed
VÖ: 01.01.1900