Schon unglaublich, wie weit man eine Distortion bringen kann, wenn man sie aufschraubt, ihr Herz rausreißt und das karge Organ hineinwirft in einen Schlund aus Gitarrenwänden, gespickt mit fiesen Feedback-Lefzen. Das ganze Massaker stellen wir dann auf die Emo-Jammer-Schiene, artikuliert durch brutal in das Off gemischte Vocals – und wie eine alte Kriegslok aus dem Bahnhof müht sich die trübe Brühe in Richtung Weltuntergang. Nur selten hört man eine unterdrückte Struktur herausschreien aus den finsterbösen Lärmbarrikaden. Was Bardo Pond in guter Absicht forcieren wollten, haben sie gründlich überzeichnet, dummerweise so weit, daß es keinen Spaß mehr macht, auch nur einen Song zu Ende zu hören. Weder zum Einschlafen – noch zum Aufwachen. Ich weiß nicht, welcher Teufel Philadelphia heimgesucht hat, um dieses Generve zu inszenieren. Man sagt, Lapsed” habe Anklänge vom letzten Tag der Welt. Das hört man oft in letzter Zeit – zumindest aber klingt es wie der letzte Tag einer ehemals guten Band.
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