Gregor Barnett
Don't Go Throwing Roses In My Grave
Text: Jonathan Schütz
Nach Chuck Ragan, Brian Fallon und vielen anderen ist Barnett nun der nächste Frontmann einer beliebten US-Punk-Band, der sich solo verwirklicht. Wobei das in diesem Fall nur die halbe Wahrheit ist, haben ihn seine Kollegen von The Menzingers doch im Studio und im Fall von Co-Frontmann Tom May auch an der Kamera fürs Cover unterstützt. Fürs Songwriting war aber Barnett allein verantwortlich. Mit “Hello Exile” waren The Menzingers endgültig zu starken Geschichtenerzählern avanciert, was auch auf die Songs von “Don’t Go Throwing Roses In My Grave” zutrifft. Durch die langen Songtitel kreiert Barnett ein Bild im Kopf der Zuhörenden, das er im Verlauf jedes Songs mit Farbe füllt, indem er auf seine Jugend zurückblickt oder seine Trauer aufs Papier bringt. Der sakrale “Opener Oh Lord, What Do You Know?” macht Barnetts Gefühlslage direkt erfahrbar. “The First Dead Body I Ever Saw” schielt Richtung Nick Cave und “Driving Through The Night” hätte auch auf “Hello Exile” gepasst. “No Peace Of Mind To Rest” ist bildhaft schön und schwelgerisch, während es in “Talking To Your Tombstone” beschwingt zugeht. Am stärksten ist Barnett aber, wenn er seinen Geschichten genug Raum einräumt, meisterhaft vorgetragen im abschließenden “Guest In Your House”.