Barry Adamson
Stranger On The Sofa
Text: Carsten Schumacher
Sein System kennt keine Grenzen: Barry Adamson ist ein sensibler Showman mit einer guten Nase für Atmosphäre und Melodien. Seit seinem Ausstieg bei Nick Caves Bad Seeds 1987 hat er seiner cineastischen Ader freien Lauf gelassen. Postpunk, Drama, Film Noir, Elektronica mixten sich mehr und mehr mit Jazz, Soul und einer Groove-Wolke aus Orgel und Bläser-Satz. Musik, die keinen Film mehr braucht, bei der die Bilder ganz von selbst kommen. Adamson entwickelte seine Trademarks. Seine Songs ließ er durch den Schatten tigern, fauchen, tänzeln und im Rausch aufgehen – vom Aufbau mal mehr, mal minder abstrakt bzw. klassisch. Der heute fast 50-Jährige mit dem künstlichen Hüftgelenk, hat ein Handgelenk, das er dafür nur zu schütteln braucht. Richtiger Mist entsteht dabei nie, doch das Ergebnis scheint mal mehr, mal minder inspiriert. “Stranger On A Sofa”, sein erstes Album auf eigenem Label, ist z.B. so ein etwas minder beseeltes. Eine wirklich gute Outtake-Sammlung seiner letzten drei könnte es darstellen, keine wirklich derbe Enttäuschung. Es wirkt jedoch weit weniger geschlossen als seine Vorgänger, vom Sound her ergraut und in seinen Songs eher suchend als überzeugend.
weitere Platten
As Above So Below
VÖ: 01.01.1998
The King Of Nothing Hill
VÖ: 01.01.1900