Wenn man, sagen wir mal, ohne Rezept einen Kuchen backt, hat man die volle Wahl der Zutaten. Da kann dann alles rein in den Teig, was im Küchenschrank so herumgammelt. Der Kuchen schmeckt dann einzigartig. Ein Rezept hatten Basement Jaxx noch nie, und gelten deshalb zu recht als innovative, unberechenbare Tanzmusik-Aufrührer. Für ihr drittes Album, so scheint es, haben sie den Küchenschrank erweitert. Schon die Vorgängeralben “Remedy” und “Rootsy” waren voll mit Zutaten. “Kish Kash” ist nun noch mehr, denn hier geht irgendwie alles. Simon und Felix haben Klanglage auf Klanglage geschichtet und irgendwo darunter liegt ein Lied. Der Opener “Good Luck” ist verknäuelt und verklebt und zuckt in einer Tour. “Right Here’s The Spot” ist ein überkandidelter Tanzflächenfüller, in dem es heißt: “I wanna make a dance, I wanna move you.” Das ist die Devise. Und das Problem. Zwar gibt es auf der neuen Basement Jaxx klassische Song-Strukturen, nur grätschen in selbige ständig Rhythmen und Breaks. Dieses hibbelige Geboller nervt auf Dauer. Es ist zu viel von allem. Die beiden besten Stücke sind “If I Ever Recover” und “Feels Like Home”, weil sie so reduziert sind. “Kish Kash” ist ein Kuchen, in dem so viel Krempel steckt, dass man lieber gar nicht mehr wissen will, was man da isst.