Eigentlich ist Betsy Wright ja Teil von Ex Hex, der Riot-Grrrl-Band um Mary Timony. Und eigentlich spielt Laura King bei Flesh Wounds und The Moaners Schlagzeug. Dass sich die Wege der zwei Frauen aus North Carolina und Washington DC – kurz: NC/DC – bei all ihren Abenteuern in den Indierock-Szenen dieser Metropolen eines Tages kreuzen würden, war nur eine Frage der Zeit. Eine, die jetzt beantwortet wird mit Bat Fangs. Wright singt und spielt Gitarre, King übernimmt das Schlagzeug – und gemeinsam wirkt es so, als wollten sie sich ein wenig austoben und dabei einigen Vorbildern Tribut zollen, vor allem aber Spaß haben. Danach klingt ihr selbstbetiteltes Debüt jedenfalls. In einer Spät-70er/Früh-80er-Produktion gibt es neun knackige Songs in gerade einmal 25 Minuten. Fett muss man woanders suchen. Hier wummert das Schlagzeug und Wright rifft und soliert darüber. Vieles, etwa “Fangs Out” oder “Bad Astrology”, klingt nach den Runaways respektive Joan Jett und ihren Blackhearts. Wer will, der kann in letztgenanntem Song auch den Gesang von Dover ausmachen, bevor die Spanier dem Bonbon-Pop verfallen sind. “Static” wiederum ist ein düster anmutender Rockabilly-Rocker mit leichter Cramps-Tendenz, und die Single “Wolfbite” enthält Spurenelemente von Roky Erickson & The Aliens. Das macht alles Laune und ist zudem längst vorbei, bevor man sich langweilen könnte. Aber es ist auch harmloses Fastfood mit geringer Halbwertszeit, dessen Kürze vermuten lässt, dass für mehr die Ideen fehlten.
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VÖ: 29.10.2021