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    Baxter Dury
    Floorshow

    VÖ: 22.08.2005 | Label: Sanctuary/Rough Trade
    Text:
    7 / 12
    Baxter Dury - Floorshow

    Dunkle Erzählungen aus zwielichtigen Welten. Eine schöne Platte voller Indie-Balladen, belastet von zu vielen Verweisen auf Velvet Underground.

    Baxter Dury ist unser Lieblings-Indie-Dandy. Sein Vater Ian (der mit dem “Rhythm Stick”) kokettierte stets mit leichtem Proletarier-Charme und spielte infizierenden Pub-Rock-Funk, der Kunststudenten und Dauertrinkern gleichermaßen gefiel. Sohn Baxter blieb der Kneipe mit seiner ersten wunderbaren Platte “Len Parrot’s Memorial Drift” treu. Er analysierte skurrile Typen wie “Oscar Brown” oder “Auntie Jane”, widmete ihnen herrlich verkappte Hymnen mit schwangeren Pianos und zerbrochener Stimme. “Floorshow” ist nun ein Schritt in Richtung Designer-Bar. Doch wer dort auf schillernde Typen hofft, hat noch nie in die Ecken geguckt; dorthin, wo man ungeduldig auf den “Cocaine Man” wartet – ein Song, der wie ein vertrödelter Blur-Song aus der “Park Life”-Phase klingt. Überlebensgroßer Einfluss dieser Platte sind jedoch Velvet Underground. Da mögen die frechen Londoner Pop-Art-Querolanten Art Brut noch so auf deren Dauerpräsenz schimpfen: Warhols Kunst-Truppe um Lou Reed ist und bleibt in Großbritannien die derzeit wichtigste Inspirationsquelle. “Francesca’s Party” oder “Sister Sister” zitieren musikalisch; die Single “Lisa Said” zieht lyrisch nach. Ganz ehrlich, man hatte von Baxter Dury etwas mehr erwartet als gut klingende Quellenangaben. Darum freut es umso mehr, wenn die Songs gegen Ende eigenständiger werden. Die Traumwandlung “Young Gods” macht fast sprachlos vor Schönheit; bei “Floorshow” und “Cages” perfektioniert Baxter Dury seinen Gesangsstil, der dunkles Gecroone und zerbröselte Kopfstimme koppelt und zugleich nach Geisterbahn und Märchenwald klingt. Eine schöne Platte, auf den großen Wurf warten wir aber weiter.

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