Mit “Sirens And Condolences” meldeten sich Bayside im Vorjahr erstmals über Albumlänge zu Wort. Auf ihrem Debüt segelten sie zwar im Fahrwasser von Könnern wie Thursday oder dem Alkaline Trio, umschifften aber die raue See konsequent und weiträumig. Gleichförmig und höchstens bis zum Hals – nie über Kopf – wogte der warme Sound der vier aus Long Island, New York. Auf dem zweiten Album halten Bayside Kurs: Wieder sucht man vergeblich nach haushohen Brechern, kantigem Treibgut oder abrupten Kurswechseln. “Bayside” bündelt in elf Stücken die gemäßigte Kunst des Emocore. Inhaltlich verhandeln die starken 40 Minuten das alltägliche Scheitern, Momente der Scham und all die unschönen Situationen, die bleischwer im Gedächtnis lagern. Dabei bleibt Bayside-Stimme Anthony Raneri seinem melancholischen Timbre treu, zornig oder ausfallend klingt der Geknickte nie. Er kann wohl vor Trauer und Tristesse nicht aus seiner Haut. Die Stimmung erinnert schon mal an Weezer – etwa bei “Well Be O.K.”, diesem verblüffend simplen Treffer, der auf Weezers Blauem Album nicht weiter negativ aufgefallen wäre. Mit “Dear Tragedy”, “Devotion And Desire” oder “Blame It On Bad Luck” setzen Bayside weitere Ohrwürmer aus. Wer dreimal hinhört, wird dieses Album ins Herz schließen. Diese Melodien können einen miesen Tag zum Besseren biegen.
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