“Ach, das könnte schön sein!” gelingt es, die Attitüde einer Oldschool-Deutschpunkplatte in eine zeitgemäße Produktion zu überführen. Die Band aus Neuwied bei Koblenz richtet die Bazooka auf den Zeitgeist, seziert das Heute und teilt aus – gegen Lifestyle-Pumper im Fitnessstudio, Social-Media-Hipster und Senioren in Innenstädten. Das weckt in seiner Summe Erinnerungen an die stilvolle Schnoddrigkeit von Pascow oder Love A, während “Plettenberg im Frühling” in den Strophen gar nach Farin Urlaub anno “Am Ende der Sonne” klingt. Das ist gut, aber auch wenig verwunderlich – die Punks von Bazooka Zirkus sind schließlich
schon seit 30 Jahren in diversen Bandprojekten umtriebig und fördern auf ihrer neuen Platte einige kleine Hits zutage. Das energetische “Gespenster” etwa, das in einem fabelhaften Refrain aufgeht; die Indie-Anleihen und klugen Zeilen von “Zaungast” oder die beiden
Singles “Herr Klein schmiedet sein Glück” und “Der Krieg ist vorbei” – das sind charmante Ohrwürmer. Lieder wie “Eine seltsame Begegnung” flirten dezent mit New Wave und mit Schienbeintritten wie “Die Ära der langweiligen Leute” oder “Ich möchte Teil einer Seniorenbewegung sein” bleiben Bazooka Zirkus zudem ihren Punk- und Hardcore-Wurzeln treu. “Ach, das könnte schön sein!” kann den Konjunktiv aus seinem Titel streichen.